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CRM‑Lastenheft erstellen: Ein Leitfaden für Entscheiderinnen und Entscheider im Mittelstand
Direkt vom CRM Hersteller
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Einleitung
Eine präzise Anforderungsbeschreibung ist der Schlüssel zum Erfolg Ihres CRM‑Projekts. Insbesondere mittelständische Unternehmen profitieren von einem strukturierten CRM‑Lastenheft: Es schafft Klarheit, stellt die Weichen für eine erfolgreiche Systemauswahl und senkt Projektrisiken. Dieser Leitfaden zeigt, wie Sie als Entscheiderin oder Entscheider ein wirksames Lastenheft für Ihr Customer‑Relationship‑Management (CRM) erstellen. Sie erfahren, was hineingehört, wie Sie Ihr Team einbeziehen und wie Sie sich damit als attraktiver Gesprächspartner für Software‑Anbieter positionieren.

Was ist ein CRM Lastenheft?
Ein Lastenheft ist ein Dokument, in dem der Auftraggeber seine Anforderungen an eine geplante Lösung beschreibt. Es dient als „Roadmap“ zum Projektziel. Die Norm DIN 69901 definiert das Lastenheft als „die vom Auftraggeber festgelegte Gesamtheit der Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers“ . Das Lastenheft ist bewusst allgemeiner formuliert als das Pflichtenheft; es legt fest, was erreicht werden soll, nicht wie dies technisch umgesetzt wird. Im CRM‑Umfeld sammelt das Lastenheft alle Erwartungen an das zukünftige System: vom Funktionsumfang über Schnittstellen bis zum Einführungszeitraum. Es bleibt Eigentum des Auftraggebers und bildet die Basis für die Ausschreibung. Der Dienstleister erstellt anschließend auf Grundlage dieser Anforderungen sein Pflichtenheft, in dem er beschreibt, wie er die gewünschten Funktionen umsetzt.
Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft
Dokument |
Rolle des Erstellers |
Fokus |
Zweck |
---|---|---|---|
Lastenheft |
Auftraggeber (z.B. CRM-Projektleitung) |
Formuliert alle Anforderungen und Ziele des Unternehmens |
Dient als Ausgangspunkt für Ausschreibung, Basis für Anbietervergleich |
Pflichtenheft |
Auftragnehmer (CRM‑Anbieter) |
Beschreibt die Maßnahmen zur Umsetzung der Lasten |
Konkrete Umsetzung, dient als verbindliche Grundlage für Angebot und Vertrag |
Ein gutes Lastenheft sollte „so allgemein wie möglich und so einschränkend wie nötig formuliert werden“ . Je klarer die Anforderungen, desto besser lassen sich Angebote vergleichen.
Was bringt ein Lastenheft?
Ohne eine strukturierte Anforderungsliste drohen Softwareprojekte aus dem Ruder zu laufen. Ein CRM‑Lastenheft bietet zahlreiche Vorteile:
- Klare Ziele und Konsens: Das Lastenheft schafft eine gemeinsame Ausgangslage für alle Stakeholder. Es dokumentiert, warum das CRM eingeführt wird und welche Probleme gelöst werden sollen. Klare Zielvorgaben und KPIs vermeiden Missverständnisse.
- Vergleichbarkeit der Angebote: Durch die Definition aller Funktionen, Schnittstellen und Leistungen können Sie die Angebote verschiedener Anbieter objektiv vergleichen. Das Dokument erleichtert die Vorauswahl der Systeme und fördert Transparenz.
- Effiziente Projektsteuerung: Während der gesamten CRM‑Einführung dient das Lastenheft als roter Faden. Es vereinfacht die Kommunikation im Projektteam und bleibt auch bei Customizing und späterer Abnahme relevant.
- Vermeidung von Risiken: Eine saubere Spezifikation hilft, typische Fehler zu vermeiden. Dazu gehören unklare Ziele, fehlende Beteiligung von Fachabteilungen, unzureichende Priorisierung und fehlende Datenpflege .
Wer sollte das Lastenheft erstellen?
Die Verantwortung liegt meistens beim CRM‑Projektleiter oder einer benannten Fachkraft. Entscheidend ist, dass die Person die Kernprozesse kennt und den Dialog mit allen Abteilungen sucht. Das Lastenheft ist keine One‑Person‑Show; ein erfolgreicher CRM‑Start entsteht nur im Dialog:
- Einbezug der Fachabteilungen: Fragen Sie die Kolleginnen und Kollegen aus Vertrieb, Marketing, Service oder Projektmanagement, wo sie den größten Nutzen durch ein CRM sehen. Hinterfragen Sie bestehende Prozesse und identifizieren Sie Optimierungspotenziale. Dadurch erhöhen Sie die Akzeptanz im Unternehmen.
- Erfahrene Mitarbeitende einbeziehen: Mitarbeitende mit tiefem Prozesswissen liefern wertvolle Hinweise zur Ist‑Situation.
- Klare Verantwortlichkeiten: Auch wenn ein Projektleiter das Lastenheft koordiniert, können Sie einen CRM‑Beauftragten ernennen, der sich von Anfang bis Ende um das Projekt kümmert.
Inhalt und Aufbau eines CRM‑Lastenhefts
Es gibt verschiedene Ansätze zur Gliederung. Im Mittelstand bewährt sich eine strukturierte Aufteilung in Kapitel. Die folgende Tabelle fasst die typischen Inhalte zusammen (die Reihenfolge kann angepasst werden):
Abschnitt |
Fragen/Schwerpunkte |
---|---|
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Wer sind Sie? Welche Produkte/Dienstleistungen bieten Sie an? Wie ist Ihr Unternehmen aufgebaut? |
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Welche Abläufe gibt es in Vertrieb, Marketing, Service und anderen Abteilungen? Wie sieht die aktuelle IT‑Infrastruktur aus und welche Systeme sind im Einsatz? |
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Welche messbaren Ziele möchten Sie mit dem CRM erreichen (z. B. höhere Kundenzufriedenheit, bessere Datenqualität)? Sind Zwischenphasen oder eine stufenweise Einführung geplant? |
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Wie sieht der Zeitplan aus? Welche Abteilungen starten zuerst? Welche Schulungen sind erforderlich? |
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Wie viele Mitarbeitende werden das System nutzen? Welche Service- und Schulungsleistungen bietet der Anbieter? Welche Wartungsverträge gibt es? |
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Welche CRM‑Funktionen sind nötig? Unterscheiden Sie zwischen Must‑have, Nice‑to‑have und nicht relevant . Nutzen Sie eine Tabelle oder Excel‑Liste, um Prioritäten festzulegen. |
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Welche Systeme müssen integriert werden? Welche Datenmodelle und Schnittstellen sind erforderlich? Holen Sie die interne IT frühzeitig an Bord. |
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Detaillieren Sie typische Anwendungsszenarien (z. B. vom Messekontakt zum Kunden). Use Cases sind anschaulicher als Einzelanforderungen und helfen dem Anbieter beim Customizing. |
|
Erklären Sie unternehmensspezifische Abkürzungen und Begriffe. |
Best Practices für Ihr CRM‑Lastenheft
Mit diesen Empfehlungen minimieren Sie Risiken und steigern die Qualität Ihres Lastenhefts:
-
Definieren Sie messbare Ziele und KPIs. Beschreiben Sie, welche Kennzahlen sich durch die CRM‑Einführung verbessern sollen (z. B. Conversion‑Rate, Kundenzufriedenheit). Eine klare Zielsetzung verhindert spätere Unstimmigkeiten.
-
Binden Sie alle relevanten Abteilungen ein. Ein Lastenheft, das die Perspektive von Vertrieb, Marketing, Service und IT ignoriert, berücksichtigt nicht die realen Anforderungen. Fragen Sie nach konkreten Problemen und Wünschen.
-
Priorisieren Sie Anforderungen. Unterscheiden Sie zwischen Muss‑ und Kann‑Anforderungen. Nicht alle Funktionen müssen in der ersten Phase umgesetzt werden.
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Nutzen Sie Use Cases. Beschreiben Sie typische Anwendungsfälle Schritt für Schritt. Das erleichtert dem Anbieter zu beurteilen, wie das System konfiguriert werden muss.
-
Planen Sie Schnittstellen und Datenpflege. Berücksichtigen Sie die Anbindung bestehender Systeme und definieren Sie klare Regeln für Datenqualität und ‑aktualisierung. Ein CRM lebt von hochwertigen Daten.
-
Testen Sie und planen Sie Schulungen. Eine Testphase vor dem Go‑Live und ein Schulungskonzept sind essentiell. Planen Sie Zeit für Anwenderschulungen und Pilotprojekte in den Projektphasen ein.
-
Bleiben Sie nutzerzentriert. CRM ist kein reines IT‑Projekt, sondern ein Werkzeug für Menschen. Holen Sie sich Feedback von den späteren Key‑Usern und berücksichtigen Sie deren Bedürfnisse.
-
Definieren Sie den Projektumfang eindeutig. Beschreiben Sie, welche Prozesse und Ressourcen das CRM umfasst und welche nicht. Ein klarer Scope schützt vor überbordenden Anforderungen und Kosten.
Vom Lastenheft zur Systemauswahl
Nach der internen Freigabe Ihres Lastenhefts können Sie es an ausgewählte CRM‑Anbieter senden. Bitten Sie um eine Bewertung der Anforderungen; seriöse Anbieter kennzeichnen in ihren Rückmeldungen, ob eine Funktion im Standard enthalten ist, per Customizing angepasst werden muss oder durch Programmierung realisiert wird. Vergleichen Sie die Angebote anhand der Kriterien in Ihrem Lastenheft und lassen Sie sich Präsentationen oder Testversionen zeigen. Achten Sie darauf, wie gut der Anbieter Ihr Geschäft versteht und ob er realistische Zeitpläne und Kostenpläne vorlegt. Ein Full‑Service‑Partner kann Sie von der Analyse über die Lastenhefterstellung bis zur Einführung begleiten.
Fazit
Ein professionelles CRM‑Lastenheft ist mehr als eine Liste von Funktionen. Es ist der Bauplan Ihrer Kundenbeziehungen. Es schafft Klarheit, ermöglicht den Vergleich von Anbietern und dient als roter Faden für Ihr Projekt. Mit einem prozessorientierten Ansatz, klaren Zielen und der Einbindung aller Beteiligten legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche CRM‑Einführung.
Sie möchten Ihr Lastenheft nicht alleine erstellen? Unsere CRM‑Expertinnen und -Experten unterstützen Sie gerne bei der Analyse, der Definition Ihrer Use Cases und der Auswahl des passenden Systems. Nutzen Sie unsere kostenlose Lastenheft‑Vorlage oder vereinbaren Sie direkt eine unverbindliche Beratung. Mit einem starken Partner an Ihrer Seite verwandeln Sie Ihr CRM‑Projekt in eine Erfolgsgeschichte.