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CRM Cloud vs. On-Premises 2025 – Der praxisnahe Entscheidungsleitfaden
Orientierung für Kosten, Sicherheit, Integrationen und Performance
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IT und Fachbereiche stehen unter Druck. Neue Standorte, mobile Teams, strengere Audits. Sie müssen entscheiden, wo zentrale Anwendungen laufen. In der Cloud oder On-Premises. Jede Wahl beeinflusst Time-to-Value, Kontrolle, Sicherheit und die Total Cost of Ownership (TCO). 2025 zählen schnelle Einführung, sichere Skalierung und prüfbare Compliance. Dieser Blog verdichtet die zentralen Argumente und zeigt, wie Sie strukturiert entscheiden.
Sie erhalten klare Abwägungen zu Kosten, Sicherheit und Betrieb, sehen typische Unternehmensszenarien mit Auswahlbegründung.

TL;DR
-
Cloud startet schneller und skaliert elastisch.
-
On-Premises bietet maximale Kontrolle, niedrige Latenz und vollen Offline-Betrieb.
-
TCO entscheidet, nicht der Lizenzpreis, inklusive Betrieb, Security und Risiken.
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Sicherheit bleibt geteilt in der Cloud, vollständig intern bei On-Premises.
Was die Modelle unterscheidet
Cloud bedeutet Betrieb in Rechenzentren des Anbieters. Der Provider übernimmt Infrastruktur, Patches, Monitoring und Updates. Ihr Team steuert Nutzer, Rollen, Berechtigungen, Daten und Integrationen. Die Skalierung erfolgt elastisch, die Verfügbarkeit ist über Service Level Agreements (SLA) geregelt und die Netzqualität bleibt ein Einflussfaktor.
On-Premises bedeutet Betrieb in Ihrem Rechenzentrum oder bei einem dedizierten Hostingpartner unter Ihrer Regie. Sie planen Hardware, installieren Systeme und verantworten Sicherheit, Backups und Upgrades. Die Skalierung erfolgt über Hardware, Lizenzen und Teamkapazität. Sie behalten volle technische Kontrolle und Datenhoheit. Latenzen sind niedrig, Offline-Betrieb ist möglich.
Vergleichstabelle
Kriterium |
Cloud |
On-Premises |
---|---|---|
Time-to-Value |
Tage bis wenige Wochen |
Wochen bis Monate |
Kostenmodell |
laufende Betriebskosten monatlich (OPEX) |
einmalige Investitionskosten vorab (CAPEX) |
Total Cost of Ownership (TCO) |
planbar, geringere interne Betriebsanteile |
höherer Betriebs- und Lifecycle-Anteil |
Skalierung |
elastisch, automatisiert |
über Hardware und Lizenzen |
Kontrolle, Datenhoheit |
Konfiguration beim Kunden, Plattform beim Anbieter |
volle technische Kontrolle intern |
Compliance, Audits |
Nachweise des Anbieters plus eigene Prozesse |
komplette eigene Nachweisführung |
Latenz |
abhängig vom Netz |
sehr niedrig bei lokaler Nähe |
Offline-Betrieb |
eingeschränkt über Caches und Sync |
vollumfänglich möglich |
Integrationen, Ökosystem |
REST, Webhooks, Events, Marktplätze |
tiefe Systemeingriffe, lokale ETL-Jobs |
Betrieb, Teamaufwand |
kleineres Betriebs-Team, Fokus auf Governance |
vollumfängliches Betriebs-Team |
Resilienz, Verfügbarkeit |
Multi-Region, Service Level Agreements (SLAs) |
abhängig von eigener Redundanz |
Cloud skaliert elastisch, On-Premises über Hardware, Lizenzen und IT-Kapazität. Viele Anbieter veröffentlichen SLAs mit hoher Verfügbarkeit. Die erlebte Qualität hängt zusätzlich von Netzwerk und Standort ab.
Kosten und TCO realistisch bewerten
Vergleichen Sie nie nur Lizenzpreise. In die Gesamtrechnung gehören Implementierung, Integration, Datenmigration, Schulung, Customizing, Betrieb, Security, Monitoring und Ausfallkosten. Cloud verschiebt Ausgaben in Operating Expenditure (OPEX), häufig pro Nutzer oder volumenbasiert. Hardwareinvestitionen entfallen, interne Betriebsaufwände sinken. On-Premises bindet Capital Expenditure (CAPEX) für Hardware, Datenbanklizenzen und Redundanz. Personal für Betrieb, Security und Notfallmanagement gehört dauerhaft ins Budget.
Wichtig ist die Time-to-Value. In der Cloud fällt sie kürzer aus, weil Provisionierung und Updates zentral erfolgen. On-Premises rechnet sich, wenn hohe Nutzerzahlen, verhandelte Lizenzbündel, vorhandene Rechenzentrumsressourcen und ein starkes IT-Team zusammenkommen.
Tipp: Planen Sie einen TCO-Vergleich über drei Jahre und berücksichtigen Sie Preisgleitklauseln, Wechselkurse, Energiepreise und Support-Level.
Sicherheit und Compliance sauber regeln
In der Cloud gilt geteilte Verantwortung. Der Anbieter schützt Rechenzentren, Infrastruktur und Plattform. Sie steuern Identitäten, Rollen, Berechtigungen, Datenklassifizierung, Konfiguration und sichere Betriebsprozesse. Prüfen Sie Zertifizierungen wie ISO 27001 und deren Geltungsbereich. Fordern Sie Auditberichte und Nachweise an, etwa SOC 2 Typ 2, Penetrationstests, Schwachstellenmanagement, Reaktionszeiten und Backup-Konzepte.
Beide Modelle müssen DSGVO-konform arbeiten. Dazu zählen Rechtsgrundlagen, das Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten, passende technische und organisatorische Maßnahmen nach DSGVO, Auftragsverarbeitungsverträge, Löschkonzepte und Betroffenenrechte. Für internationale Datentransfers brauchen Sie klare vertragliche Grundlagen und technische Schutzmaßnahmen. Achten Sie auf Verschlüsselung, Schlüsselhoheit, rollenbasierte Zugriffe, Protokollierung und nachvollziehbare Löschprozesse.
Achtung: Prüfen Sie bei Cloud-Updates die Auswirkungen auf Rollen- und Berechtigungskonzepte im Fachbereich frühzeitig, um Fehlkonfigurationen zu vermeiden.
Performance und Latenz
- Cloud erreicht hohe Verfügbarkeit über Redundanz und SLAs. Netzabhängigkeiten bleiben, besonders im Außendienst, an ländlichen Standorten oder in Filialen mit schwacher Konnektivität.
- On-Premises ermöglicht sehr niedrige Latenz nahe an Maschinen, Produktionslinien und sensiblen Datentöpfen. Offline-Fähigkeit spricht für On-Premises oder hybride Ansätze.
Hybride Szenarien kombinieren lokale Verarbeitung mit Cloud-Funktionen für Kollaboration, Reporting oder KI-gestützte Analysen. Das steigert Flexibilität, verlangt aber sauberes Architekturdesign, Versionierung und Monitoring. Kurz gesagt, die Netztopologie entscheidet oft stärker als die reine Serverleistung.
Integrationen und Erweiterbarkeit
- Cloud bietet moderne REST-APIs, Webhooks und Event-Streams. Das beschleunigt Integrationen in ERP, Telefonie, DMS und Business Intelligence. Marktplätze und vorgefertigte Konnektoren bringen Tempo bei gängigen Kopplungen.
- On-Premises erlaubt tiefe Systemeingriffe, etwa lokale ETL-Jobs, also Extract-Transform-Load-Prozesse, bei denen Daten aus einem System extrahiert, transformiert und in ein anderes geladen werden. Enge Kopplungen zu Produktionssystemen bleiben fein steuerbar.
In beiden Modellen brauchen Sie klare Schnittstellenverträge, getestete Datenflüsse, Fehlertoleranz sowie Konzepte für Versionierung und Rückfallebenen. Planen Sie das Monitoring der Integrationsjobs und definieren Sie Zuständigkeiten im Betrieb. Wichtig ist ein stabiler Release-Prozess über Systemgrenzen hinweg.
Governance und Betrieb im Alltag
Legen Sie Rollen und Verantwortlichkeiten fest. IT, Fachbereiche, Informationssicherheit, Datenschutz und Einkauf arbeiten abgestimmt. Planen Sie regelmäßige Sicherheitsreviews, Berechtigungsprüfungen sowie Backup- und Restore-Tests. Messen Sie Wirkung klar: Time-to-Value, Nutzeradoption, Datenqualität, Prognosegenauigkeit in Pipelines, Ticketlösungszeiten und Verfügbarkeit.
Etablieren Sie ein schlankes Change- und Release-Management.
- In der Cloud braucht es Release-Readiness in den Fachbereichen.
- On-Premises benötigt Patch- und Upgrade-Fenster mit Tests und Fallback.
Dokumentieren Sie Konfigurationen, Integrationspunkte und Customizing lückenlos. Schulen Sie Key User regelmäßig. Onboarding und Offboarding von Nutzern laufen nach klaren Vorgaben.
Szenarien aus der Praxis
Szenario 1: Kleines Vertriebsteam, 10 bis 30 Nutzer
Ziel ist ein schneller Start ohne großen IT-Betrieb, planbare Kosten stehen im Vordergrund. Cloud passt, weil Provisionierung, Updates und Skalierung wenig Aufwand erzeugen. Das Team konzentriert sich auf Prozesse und Adoption, der Betrieb bleibt schlank. Die Netzanbindung wird vorab berücksichtigt.
Szenario 2: Wachsendes KMU, 50 bis 150 Nutzer, mehrere Standorte
APIs, SSO, Telefonie, ERP-Schnittstellen und Berichte sind wichtig. Cloud bringt Tempo durch wiederverwendbare Integrationsmuster und geringere Betriebsaufwände. Standorte profitieren von standardisierten Anbindungen, Skalierung folgt dem Wachstum. Schnittstellenverträge sichern Betrieb und Verantwortung.
Szenario 3: Regulierte Umfelder, Finanzdienstleistung, öffentliche Hand, Gesundheit
Datenresidenz, Audit-Tiefe und Offline-Betrieb sind entscheidend. On-Premises bietet Kontrolle und Nachvollziehbarkeit im eigenen Haus. Sicherheits- und Löschprozesse bleiben intern, die Nachweisführung ist konsistent. Updates laufen in abgestimmten Fenstern.
Szenario 4: Fertigung mit Edge-Anforderungen und niedriger Latenz
Produktionsnahe Verarbeitung und stabile Abläufe haben Vorrang. On-Premises nahe an der Maschine ist erste Wahl, Cloud ergänzt Kollaboration und Reporting. Architektur, Versionierung und Monitoring sichern den Verbund. Offline-Betrieb bleibt gewährleistet.
Szenario 5: Unternehmen mit Rechenzentrumsstrategie und starkem IT-Team
Lizenzen, Hardware, Monitoring, Backup und Security sind etabliert. On-Premises wird wirtschaftlich und steuerbar, wenn Kapazitäten geplant und Upgrades gesichert sind. Die Organisation nutzt bestehende Prozesse, der Betrieb bleibt unter eigener Kontrolle. Integrationen laufen über definierte Pfade.
Fazit
Wählen Sie die Cloud, wenn ein schneller Start, geringe interne IT-Belastung und planbare OPEX Priorität haben. Das gilt für kleine Teams sowie wachsende Unternehmen, die Integrationen standardisiert aufsetzen wollen. Die Time-to-Value ist kurz, Betrieb und Updates sind zentral organisiert.
Wählen Sie On-Premises, wenn strenge Datenresidenz, Offline-Fähigkeit, sehr niedrige Latenz oder tiefe Individualisierung gefordert sind. Das trifft auf regulierte Branchen, produktionsnahe Umgebungen und Organisationen mit starker eigener IT zu. Der Aufwand ist höher, die Kontrolle vollständig intern.
Prüfen Sie Hybrid, wenn Flexibilität und Kontrolle kombiniert werden sollen. Trennen Sie Prozesse, Monitoring und Security sauber.
Situation, Anforderung |
Cloud |
On-Premises |
Hybrid |
---|---|---|---|
schneller Start, kleines Team |
empfohlen |
möglich |
möglich |
starke Datenresidenz, Audit-Tiefe |
optional |
empfohlen |
möglich |
mehrere Standorte, standardisierte Integrationen |
empfohlen |
möglich |
möglich |
sehr niedrige Latenz an Maschinen |
optional |
empfohlen |
empfohlen |
starkes IT-Team, bestehende RZ-Strategie |
optional |
empfohlen |
möglich |
unsichere Netzqualität, Offline nötig |
eingeschränkt |
empfohlen |
empfohlen |
Planbarkeit OPEX statt CAPEX |
empfohlen |
optional |
möglich |
Weiterführende Informationen
TecArt bietet sowohl Cloud als auch On-Premises an. Wählen Sie das Betriebsmodell, das Ihre Anforderungen an Kosten, Sicherheit und Kontrolle am besten erfüllt.
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