Cloud vs. On-Premise

CRM Cloud vs. On-Premises 2025 – Der praxisnahe Entscheidungsleitfaden

Orientierung für Kosten, Sicherheit, Integrationen und Performance

  • TecArt GmbH
  • 7min
  • Datensicherheit
Cloud vs. On-Premise

IT und Fachbereiche stehen unter Druck. Neue Standorte, mobile Teams, strengere Audits. Sie müssen entscheiden, wo zentrale Anwendungen laufen. In der Cloud oder On-Premises. Jede Wahl beeinflusst Time-to-Value, Kontrolle, Sicherheit und die Total Cost of Ownership (TCO). 2025 zählen schnelle Einführung, sichere Skalierung und prüfbare Compliance. Dieser Blog verdichtet die zentralen Argumente und zeigt, wie Sie strukturiert entscheiden.

Sie erhalten klare Abwägungen zu Kosten, Sicherheit und Betrieb, sehen typische Unternehmensszenarien mit Auswahlbegründung.

Cloud vs. On-Premise

Was die Modelle unterscheidet

Cloud bedeutet Betrieb in Rechenzentren des Anbieters. Der Provider übernimmt Infrastruktur, Patches, Monitoring und Updates. Ihr Team steuert Nutzer, Rollen, Berechtigungen, Daten und Integrationen. Die Skalierung erfolgt elastisch, die Verfügbarkeit ist über Service Level Agreements (SLA) geregelt und die Netzqualität bleibt ein Einflussfaktor.

On-Premises bedeutet Betrieb in Ihrem Rechenzentrum oder bei einem dedizierten Hostingpartner unter Ihrer Regie. Sie planen Hardware, installieren Systeme und verantworten Sicherheit, Backups und Upgrades. Die Skalierung erfolgt über Hardware, Lizenzen und Teamkapazität. Sie behalten volle technische Kontrolle und Datenhoheit. Latenzen sind niedrig, Offline-Betrieb ist möglich.

Vergleichstabelle

Kriterium

Cloud

On-Premises

Time-to-Value

Tage bis wenige Wochen

Wochen bis Monate

Kostenmodell

laufende Betriebskosten monatlich (OPEX)

einmalige Investitionskosten vorab (CAPEX)

Total Cost of Ownership (TCO)

planbar, geringere interne Betriebsanteile

höherer Betriebs- und Lifecycle-Anteil

Skalierung

elastisch, automatisiert

über Hardware und Lizenzen

Kontrolle, Datenhoheit

Konfiguration beim Kunden, Plattform beim Anbieter

volle technische Kontrolle intern

Compliance, Audits

Nachweise des Anbieters plus eigene Prozesse

komplette eigene Nachweisführung

Latenz

abhängig vom Netz

sehr niedrig bei lokaler Nähe

Offline-Betrieb

eingeschränkt über Caches und Sync

vollumfänglich möglich

Integrationen, Ökosystem

REST, Webhooks, Events, Marktplätze

tiefe Systemeingriffe, lokale ETL-Jobs

Betrieb, Teamaufwand

kleineres Betriebs-Team, Fokus auf Governance

vollumfängliches Betriebs-Team

Resilienz, Verfügbarkeit

Multi-Region, Service Level Agreements (SLAs)

abhängig von eigener Redundanz

Kosten und TCO realistisch bewerten

Vergleichen Sie nie nur Lizenzpreise. In die Gesamtrechnung gehören Implementierung, Integration, Datenmigration, Schulung, Customizing, Betrieb, Security, Monitoring und Ausfallkosten. Cloud verschiebt Ausgaben in Operating Expenditure (OPEX), häufig pro Nutzer oder volumenbasiert. Hardwareinvestitionen entfallen, interne Betriebsaufwände sinken. On-Premises bindet Capital Expenditure (CAPEX) für Hardware, Datenbanklizenzen und Redundanz. Personal für Betrieb, Security und Notfallmanagement gehört dauerhaft ins Budget.

Wichtig ist die Time-to-Value. In der Cloud fällt sie kürzer aus, weil Provisionierung und Updates zentral erfolgen. On-Premises rechnet sich, wenn hohe Nutzerzahlen, verhandelte Lizenzbündel, vorhandene Rechenzentrumsressourcen und ein starkes IT-Team zusammenkommen.


Sicherheit und Compliance sauber regeln

In der Cloud gilt geteilte Verantwortung. Der Anbieter schützt Rechenzentren, Infrastruktur und Plattform. Sie steuern Identitäten, Rollen, Berechtigungen, Datenklassifizierung, Konfiguration und sichere Betriebsprozesse. Prüfen Sie Zertifizierungen wie ISO 27001 und deren Geltungsbereich. Fordern Sie Auditberichte und Nachweise an, etwa SOC 2 Typ 2, Penetrationstests, Schwachstellenmanagement, Reaktionszeiten und Backup-Konzepte.

Beide Modelle müssen DSGVO-konform arbeiten. Dazu zählen Rechtsgrundlagen, das Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten, passende technische und organisatorische Maßnahmen nach DSGVO, Auftragsverarbeitungsverträge, Löschkonzepte und Betroffenenrechte. Für internationale Datentransfers brauchen Sie klare vertragliche Grundlagen und technische Schutzmaßnahmen. Achten Sie auf Verschlüsselung, Schlüsselhoheit, rollenbasierte Zugriffe, Protokollierung und nachvollziehbare Löschprozesse.

Performance und Latenz

  • Cloud erreicht hohe Verfügbarkeit über Redundanz und SLAs. Netzabhängigkeiten bleiben, besonders im Außendienst, an ländlichen Standorten oder in Filialen mit schwacher Konnektivität.
  • On-Premises ermöglicht sehr niedrige Latenz nahe an Maschinen, Produktionslinien und sensiblen Datentöpfen. Offline-Fähigkeit spricht für On-Premises oder hybride Ansätze.

Hybride Szenarien kombinieren lokale Verarbeitung mit Cloud-Funktionen für Kollaboration, Reporting oder KI-gestützte Analysen. Das steigert Flexibilität, verlangt aber sauberes Architekturdesign, Versionierung und Monitoring. Kurz gesagt, die Netztopologie entscheidet oft stärker als die reine Serverleistung.

Integrationen und Erweiterbarkeit

  • Cloud bietet moderne REST-APIs, Webhooks und Event-Streams. Das beschleunigt Integrationen in ERP, Telefonie, DMS und Business Intelligence. Marktplätze und vorgefertigte Konnektoren bringen Tempo bei gängigen Kopplungen.
  • On-Premises erlaubt tiefe Systemeingriffe, etwa lokale ETL-Jobs, also Extract-Transform-Load-Prozesse, bei denen Daten aus einem System extrahiert, transformiert und in ein anderes geladen werden. Enge Kopplungen zu Produktionssystemen bleiben fein steuerbar.

In beiden Modellen brauchen Sie klare Schnittstellenverträge, getestete Datenflüsse, Fehlertoleranz sowie Konzepte für Versionierung und Rückfallebenen. Planen Sie das Monitoring der Integrationsjobs und definieren Sie Zuständigkeiten im Betrieb. Wichtig ist ein stabiler Release-Prozess über Systemgrenzen hinweg.

Governance und Betrieb im Alltag

Legen Sie Rollen und Verantwortlichkeiten fest. IT, Fachbereiche, Informationssicherheit, Datenschutz und Einkauf arbeiten abgestimmt. Planen Sie regelmäßige Sicherheitsreviews, Berechtigungsprüfungen sowie Backup- und Restore-Tests. Messen Sie Wirkung klar: Time-to-Value, Nutzeradoption, Datenqualität, Prognosegenauigkeit in Pipelines, Ticketlösungszeiten und Verfügbarkeit.

Etablieren Sie ein schlankes Change- und Release-Management.

  • In der Cloud braucht es Release-Readiness in den Fachbereichen.
  • On-Premises benötigt Patch- und Upgrade-Fenster mit Tests und Fallback.

Dokumentieren Sie Konfigurationen, Integrationspunkte und Customizing lückenlos. Schulen Sie Key User regelmäßig. Onboarding und Offboarding von Nutzern laufen nach klaren Vorgaben.

Szenarien aus der Praxis

Szenario 1: Kleines Vertriebsteam, 10 bis 30 Nutzer

Ziel ist ein schneller Start ohne großen IT-Betrieb, planbare Kosten stehen im Vordergrund. Cloud passt, weil Provisionierung, Updates und Skalierung wenig Aufwand erzeugen. Das Team konzentriert sich auf Prozesse und Adoption, der Betrieb bleibt schlank. Die Netzanbindung wird vorab berücksichtigt.

Szenario 2: Wachsendes KMU, 50 bis 150 Nutzer, mehrere Standorte

APIs, SSO, Telefonie, ERP-Schnittstellen und Berichte sind wichtig. Cloud bringt Tempo durch wiederverwendbare Integrationsmuster und geringere Betriebsaufwände. Standorte profitieren von standardisierten Anbindungen, Skalierung folgt dem Wachstum. Schnittstellenverträge sichern Betrieb und Verantwortung.

Szenario 3: Regulierte Umfelder, Finanzdienstleistung, öffentliche Hand, Gesundheit

Datenresidenz, Audit-Tiefe und Offline-Betrieb sind entscheidend. On-Premises bietet Kontrolle und Nachvollziehbarkeit im eigenen Haus. Sicherheits- und Löschprozesse bleiben intern, die Nachweisführung ist konsistent. Updates laufen in abgestimmten Fenstern.

Szenario 4: Fertigung mit Edge-Anforderungen und niedriger Latenz

Produktionsnahe Verarbeitung und stabile Abläufe haben Vorrang. On-Premises nahe an der Maschine ist erste Wahl, Cloud ergänzt Kollaboration und Reporting. Architektur, Versionierung und Monitoring sichern den Verbund. Offline-Betrieb bleibt gewährleistet.

Szenario 5: Unternehmen mit Rechenzentrumsstrategie und starkem IT-Team

Lizenzen, Hardware, Monitoring, Backup und Security sind etabliert. On-Premises wird wirtschaftlich und steuerbar, wenn Kapazitäten geplant und Upgrades gesichert sind. Die Organisation nutzt bestehende Prozesse, der Betrieb bleibt unter eigener Kontrolle. Integrationen laufen über definierte Pfade.


Fazit

Wählen Sie die Cloud, wenn ein schneller Start, geringe interne IT-Belastung und planbare OPEX Priorität haben. Das gilt für kleine Teams sowie wachsende Unternehmen, die Integrationen standardisiert aufsetzen wollen. Die Time-to-Value ist kurz, Betrieb und Updates sind zentral organisiert.

Wählen Sie On-Premises, wenn strenge Datenresidenz, Offline-Fähigkeit, sehr niedrige Latenz oder tiefe Individualisierung gefordert sind. Das trifft auf regulierte Branchen, produktionsnahe Umgebungen und Organisationen mit starker eigener IT zu. Der Aufwand ist höher, die Kontrolle vollständig intern.

Prüfen Sie Hybrid, wenn Flexibilität und Kontrolle kombiniert werden sollen. Trennen Sie Prozesse, Monitoring und Security sauber.

Situation, Anforderung

Cloud

On-Premises

Hybrid

schneller Start, kleines Team

empfohlen

möglich

möglich

starke Datenresidenz, Audit-Tiefe

optional

empfohlen

möglich

mehrere Standorte, standardisierte Integrationen

empfohlen

möglich

möglich

sehr niedrige Latenz an Maschinen

optional

empfohlen

empfohlen

starkes IT-Team, bestehende RZ-Strategie

optional

empfohlen

möglich

unsichere Netzqualität, Offline nötig

eingeschränkt

empfohlen

empfohlen

Planbarkeit OPEX statt CAPEX

empfohlen

optional

möglich


Weiterführende Informationen

TecArt bietet sowohl Cloud als auch On-Premises an. Wählen Sie das Betriebsmodell, das Ihre Anforderungen an Kosten, Sicherheit und Kontrolle am besten erfüllt.

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