

CMS im Überblick Erfolgreicher Webauftritt mit WordPress, Grav & Co.
ca. 4 Minuten 16.07.2020
Ob Texte, Bilder, Videos oder Podcasts: Wer mit seiner Website hohe Besucherzahlen erreichen möchte, muss seine Zielgruppe regelmäßig mit abwechslungsreichen, spannenden und relevanten Inhalten versorgen. Jedoch muss der Content zuvor erstellt, verwaltet und veröffentlicht werden - idealerweise mit Review Prozessen, die im Workflow abgearbeitet werden können. Dazu braucht es jedoch ein geeignetes Content-Management-System (CMS). Hier zeigen wir Ihnen, worauf bei der Auswahl zu achten ist und geben Ihnen einen Überblick über beliebte CMS.
Was ist ein CMS?
Ein Content-Management-System - kurz CMS - ist eine spezielle Software, die die gemeinsame Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von Inhalten im Web ohne großartige Programmierkenntnisse ermöglicht. Die meisten CMS sind ähnlich wie Textverarbeitungsprogramme (z. B. Word) aufgebaut. Auch hier stehen viele Editoren und Templates zur Erstellung der Inhalte zur Verfügung.
Die mittlerweile mehr als 300 verschiedenen Content-Management-Systeme am Markt kommen in 3 zentralen Anwendungsbereichen zum Einsatz. Ein CMS lohnt sich für das:
- Web Content Management = Erstellung und Verwaltung von Webinhalten sowie bestmögliche Aufbereitung der jeweiligen Website
- Blog Publishing = Veröffentlichung von Inhalten anhand sinnvoller Kategorisierung und Verknüpfung mit Social Media Plattformen
- Social Publishing = Entwicklung von Online-Communitys, die eigenständig Inhalte auf der Website bereitstellen können
CMS Architektur im Überblick
Die Entscheidung für das passende Content-Management System ist keine einfache. Vor allem Webanfängern bereitet die Auswahl meist Kopfschmerzen. Treffen Sie sie sorgfältig, denn das passende CMS bestimmt über den Erfolg des eigenen Webauftritts!
Sobald Sie mit der Recherche beginnen, werden Sie 3 grundlegende Technologien kennenlernen. Diese haben Einfluss auf Ihre Arbeitsweise, den Verwaltungsaufwand und damit auch auf die Folgekosten. Beachten Sie daher unbedingt den mit der Content-Erstellung verbundenen Pflegeaufwand! Wollen Sie personalisierte Inhalte erstellen, spielt auch die IT-Sicherheit eine große Rolle. Doch nun zu den Architekturen von CMS:
Die ursprünglichen CMS und auch heute noch meistgenutzten Systeme speichern die Inhalte in einer separaten Datenbank. Diese ist normalerweise MySQL.
- Sehr große Auswahl an Anbietern
- Große Auswahl an Dienstleistern mit Know-how
- Einfache Handhabung durch Ähnlichkeit zu bekannten Office Anwendungen
- Hoher Aufwand für Backups und Sicherheit
- Server bedürfen einer sehr hohen Performance
Im Gegensatz zu den datenbankbasierten CMS kommen Flatfile Systeme ohne diese aus. Der gesamte Content wird in Ordnern und Dateien gespeichert.
- Hohe Performance auch bei langsameren Servern und damit Einsparung von IT-Ressourcen
- Backups und Server-Umzug per Copy & Paste
- Unkomplizierte Layouts und Weiterentwicklung
- Kleinere Community und damit weniger kostenfreien Support
- Weniger Template Engines (meist Twig oder Liquid)
Beim Headless CMS oder Decoupled CMS liegt der Content nicht in Seiteninhalten vor und wird über API in verschiedenen Frontends (Unternehmenswebseite, Blog oder Social Media) ausgegeben. Beispielsweise können eine Webseite und ein Printkatalog mit einmaliger Content-Pflege unterschiedlich aussehen und dennoch die gleichen Inhalte besitzen.
- Weniger Aufwand in der Content-Pflege
- Einfache Skalierung bei Multichannel Nutzung
- Nutzung hybrider Cloud-Strukturen
- Abhängigkeit und hohe Anforderungen an Schnittstellen
- Hoher Aufwand für personalisierte Inhalte
Bevor Sie sich jedoch überhaupt für ein bestimmtes CMS entscheiden können, gilt es zunächst, die Ziele für Ihr bevorstehendes Online-Projekt zu definieren. Überlegen Sie sich unter anderem, welche Inhalte Sie veröffentlichen und welche Zielgruppe Sie damit erreichen wollen! Legen Sie zudem fest, wie viele Personen gleichzeitig an den Inhalten arbeiten sollen! Mit Ihren individuellen Anforderungen im Hinterkopf, stehen Ihnen diese bekannten CMS nach Kategorien zur Auswahl:
5 datenbankbasierte CMS
WordPress ist das weltweit am häufigsten genutzte Open Source CMS. Ursprünglich wurde es als reines Blogsystem ins Leben gerufen, doch mittlerweile findet es ebenfalls bei Unternehmen und Onlineshops Anklang. Es bietet sehr viele Erweiterungsfunktionen, die es ermöglichen, WordPress in ein vollwertiges CMS umzuwandeln.
Als CMS-Marktführer eignet sich WordPress besonders gut für kleine und einfach strukturierte Websites, deren Betreiber die Leserschaft regelmäßig mit neuen Inhalten versorgen wollen. Als WordPress Einsteiger lohnt sich ein professionelles WordPress-Hosting - so wird die technische Verwaltung für Sie übernommen und Sie können sich voll und ganz auf Ihre Inhalte konzentrieren.
Ein weiterhin beliebtes Open Source CMS ist Joomla. Auch hier benötigen die Nutzer wenig spezielle Programmierkenntnisse. Dieses Content-Management-System überzeugt vor allem durch seine hohe Benutzerfreundlichkeit - der einfache Aufbau macht die Anwendung selbst für Einsteiger leicht nachvollziehbar.
Mit Joomla fällt es beispielsweise leicht, bereits bestehende Websites zu warten und darauf neue Inhalte zu erstellen. Außerdem lohnt sich dieses CMS für Administratoren, die die Benutzerrechte für Gruppen verwalten möchten und um neue Funktionen (wie Newsletter) hinzuzufügen.
Das neben WordPress wohl bekannteste Content-Management-System ist TYPO3. Es ist ein äußerst umfangreiches CMS, das mehr Funktionen bietet als den meisten Usern wirklich bewusst ist. Daher eignet sich dieses CMS besonders für komplexe Internetseiten mit verschiedenen Benutzerrollen.
TYPO 3 wird vorrangig für Unternehmen im deutschsprachigen Raum in Anspruch genommen. Es macht sich gut für große Unternehmensportale und E-Commerce-Plattformen. Um optimal mit TYPO3 arbeiten zu können, bedarf es allerdings bestimmter Vorkenntnisse, was die Bedienung angeht.
Drupal zählt ebenso zu den meistgenutzten Open-Source-Systemen für Content Management weltweit. Seine Stärken liegen insbesondere in der Community Funktion. Bei Drupal steht der Aufbau von Social Publishing- und Community-Portalen im Zentrum. Somit können Mitglieder eigene Inhalte erstellen und mit anderen Teilnehmern in Kontakt treten.
Drupal ist demnach die ideale Plattform, um eine eigene Community zu betreiben, gemeinsam an ausgewählten Projekten zu arbeiten oder Blogs zu erstellen. Allerdings muss gesagt sein, dass das Tool eher etwas für erfahrene Webentwickler ist. Anders als beispielsweise bei WordPress, muss hier die Wunschkonfiguration erst zusammengestellt werden.
Wer auf der Suche ist nach einer CMS-Alternative zu Joomla oder TYPO3, ist bei Contao an der richtigen Adresse. Das leistungsstarke CMS wird seit 2006 von verschiedensten Agenturen und Unternehmen erfolgreich eingesetzt, um professionelle Websites zu erstellen und diese kontinuierlich zu pflegen.
Strukturell unterscheidet sich Contao grundlegend von anderen CMS. Es ist nämlich seitenbasiert, d.h. es zeichnet sich durch eine hierarchische Seitenstruktur aus. Diese wiederum ermöglicht es, verschiedene Seiten gleichzeitig und unkompliziert zu managen. Außerdem weist Contao ein durchgängiges Bedienungskonzept auf, wodurch sich der Nutzer schnell zurechtfindet.
3 Flatfile CMS (FFCMS)
Grav ist eines der wenigen Open Source CMS im Flatfile Bereich. Das 2014 gestartete Projekt ist zwar noch sehr jung, hat aber eine große und aktive Entwicklergemeinde, wie der Blick ins Github zeigt. Der Aufbau der Seite ist modular, sodass diese wie ein Baukasten zusammengestellt werden kann. Das gibt dem Redakteur maximale Gestaltungsfreiheit bei der Erstellung des Contents.
Für die Gestaltung der Inhalte wird bei Grav die Auszeichnungssprache Markdown verwendet. Für das äußere Erscheinungsbild der Website stehen verschiedenste Template Engines zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Bandbreite an fertigen Themes und Plugins sehr groß ist. Grav empfiehlt sich vor allem für Web-Projekte, bei denen die Geschwindigkeit (Performance) eine übergeordnete Rolle spielt.
Das CMS von Kirby ist der Pionier unter den Flatfile CMS. In 2009 kam die erste, marktreife Version heraus. Mittlerweile gibt es Version 3 und im Zuge der Weiterentwicklung wurde die komplette Codebase ausgetauscht. Das System ist zum Einmalkauf sehr günstig zu haben. Mittels der ausgereiften API kann Kirby sogar zum Headless CMS ausgebaut werden.
Die Installation ist ganz simpel: Einfach die Download-Datei herunterladen und installieren! Die Templates werden rein auf PHP ohne Template Engines erstellt. Das erschwert größere Änderungen am Design, die nicht auf Knopfdruck geschehen.
Statamic ist das Enterprise System unter den Flatfile CMS. Bekanntester Vertreter ist der Spiegel Verlag, der Anfang 2020 auf das System umgestiegen ist. Gründe sind die herausragenden Features wie Drag-and-Drop Pages und der Formbuilder für Formulare. Ein weiterer Vorteil für den Anwender ist der mehrsprachige Support.
Das System wird ständig weiterentwickelt. Im 9ten Jahr seines Erscheinens wird die 3. Version ausgerollt. Aktuell befindet sie sich schon in der Version 3 im Public Beta.
2 Headless CMS
Die kostenfreie Plattform Ghost hat sich in den letzten 3 Jahren vom klassischen Blog CMS zum Headless CMS entwickelt. Die Umstellung der Node-API war der Schlüssel. Im Gegensatz zu den meisten anderen CMS liegt der Zielgruppenfokus auf Publishern mit ganz spezifischen Anforderungen und dem primären Ziel, Inhalte zu monetarisieren.
Die englischsprachige Open-Source-Lösung ist daher eher minimalistisch gestaltet und verfügt über einen einfach gehaltenen Editor ohne WYSIWYG Visualisierung. Es besitzt eine klar strukturierte Oberfläche, über die Beiträge fürs Web ablenkungsfrei erstellt und veröffentlicht werden können. Wie bei Grav funktioniert die Textformatierung mittels Markdown Sprache. Das System wird von der gemeinnützigen Ghost Foundation weiterentwickelt, welche über einen eigenen Marketplace zudem verschiedenste Themes und Templates zur grafischen Anpassung bereitstellt.
Das deutsche System ist seit 2015 am Markt und gehört zu den wenigen selbst gehosteten Open-Source-CMS. Das schlanke Tool besitzt eine ziemlich reduzierte und aufgeräumte Verwaltungsoberfläche. Seine klare Struktur macht die Handhabung einfach und intuitiv. Die Anforderungen im Rahmen der eigentlichen Content-Pflege sind eher minimal.
Bevor jedoch Inhalte über standardisierte Formulare erstellt werden können, muss ein Administrator die knapp 30 Inhaltstypen samt Eingabefelder (Textfelder, Markdown, WYSIWYG, Repeater oder Grid-Fields) modellieren. Wie Ghost arbeitet Cockpit mit einer API. Damit hat ausschließlich der Softwareentwickler die Gestaltungshoheit. Die Erstellung einer Website in Eigenregie (wie bei WordPress) ist daher unmöglich.

Fazit Welches CMS ist nun am geeignetsten?
Es gibt zahlreiche Content-Management-Systeme, aber nicht jedes ist automatisch für Ihre individuellen Ansprüche geeignet. Deshalb muss die Entscheidung für das passende CMS wohl überlegt sein. Wenn Sie jedoch die genauen Ziele vor Augen haben, die Sie mit Ihrem Webauftritt verfolgen wollen, werden Sie auch das dazu passende CMS finden.
Über den Autor
Stefan Leuenberger ist CIO bei einem der größten Schweizer Webhosting-Anbieter: HOSTSTAR - Multimedia Networks. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und betreut aktuell mehr als 180.000 Domains und rund 80.000 Kunden. Oberstes Ziel von Hoststar ist es, seinen Kunden hervorragende Webhosting-Lösungen zu fairen Preisen anzubieten.

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