Digitales BGM Betriebliches Gesundheitsmanagement goes digital: 8 Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter
4 Minuten 01.04.2021
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Die Belastungen im Arbeitsalltag werden immer schwerer. Der Fokus liegt zunehmend auf der Notwendigkeit, neben der optimalen Zeiteinteilung auch die eigene Gesundheit zu managen und darüber hinaus mehr Achtsamkeit im Berufsleben an den Tag zu legen. Das ist nicht immer leicht. Daher wird die Anzahl der Hilfe leistenden digitalen Möglichkeiten immer größer. Was diese genau können und welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Digitales BGM?
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist schon lange ein Begriff. Unternehmen, die auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter setzen, sehen die Vorteile einer beständigen Evaluierung auch in der Teamdynamik und in der Leistung des Betriebs. Dementsprechend wächst das Angebot digitaler Hilfestellungen. Diese erfüllen vor allem 4 Funktionen:
- Information
- Datenanalyse
- Motivation
- Organisation
Digitales betriebliches Gesundheitsmanagement (kurz BGM) ist die Gesamtbezeichnung für digitale Möglichkeiten, die bei der Erhaltung der Gesundheit für Arbeitnehmer behilflich sind. Diese reichen von Coaching über Apps bis hin zu komplett durchdachten Systemen und helfen bei der Evaluierung verschiedenster Aspekte.
Arten von BGM-Systemen
Die verschiedenen Möglichkeiten, digitales BGM in den Arbeitsalltag zu integrieren, lassen sich in 5 Kategorien zusammenfassen:
1. BGM-Apps
Apps, die zur Überwachung und Förderung des Wohlbefindens beitragen, sind eine schnell zugängliche Möglichkeit, aktiv an der Erhaltung der Gesundheit zu arbeiten. So erinnert die Yoga-App daran, sich 10 Minuten Auszeit zwischen Meetings zu gönnen und die Gesundheitsapp weist darauf hin, ausreichend zu trinken.
Diese Anwendungen können als Gesamtsystem auf den ganzen Betrieb ausgelegt und programmiert werden, aber gleichzeitig auch auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Mitarbeiter eingehen.
2. Online-Plattformen für Seminare und Coaching
Durch diese Plattformen erreichen Mitarbeiter rund um die Uhr zahlreiche Hilfestellungen über externe Beschäftigungsberatung (EAP) - beispielsweise von Coaches und Experten. So wird nicht nur Unterstützung bereitgestellt, sondern auch die Selbsthilfe begünstigt.
3. Fitness-Tracker
Mithilfe der handlichen Activity-Tracker werden alle relevanten Gesundheitsdaten gemessen: Herzschlagfrequenz, Laufstrecken, Dauer und Tiefe der Schlafphasen u.v.m. Allerdings gilt es hier zu berücksichtigen, dass die Verwendung ausschließlich freiwillig erfolgen darf.
4. Gesundheitsplattformen
Gesundheitsplattformen dienen zur Informationsvernetzung gesundheitlicher Daten im Betrieb. Hier findet man Informationen zu aktivem Gesundheitsmanagement - beispielsweise dazu, wie jeder Einzelne bestimmte Risiken durch Optimierung eines ausgewählten Verhaltens senken kann oder wie bestmögliches Stressmanagement funktioniert.
5. Komplettsysteme im Betrieb
Die umfassende Integration und Verwendung all dieser Ressourcen findet in einem BGM Komplettsystem statt. Ist ein solches etabliert, haben Mitarbeiter unzählige Möglichkeiten, völlig individuell damit zu interagieren und alle Vorteile daraus zu schöpfen.
8 Vorteile des digitalen BGM
So zahlreich wie die Möglichkeiten, digitales Gesundheitsmanagement durchzuführen, sind auch die Vorteile. Wie diese aussehen und welche Möglichkeiten sich damit eröffnen, erfahren Sie nun:
1. Zeit- und Ortsunabhängigkeit
Was digitales BGM unschlagbar macht? Arbeitnehmer können zu jeder Zeit erreicht werden - auch außerhalb des Arbeitsplatzes. Wer die Angebote also erst nach der Arbeit nutzen möchte, kann z. B. ganz bequem von der Couch aus an einem Webinar teilnehmen, Werte einsehen oder einen Experten befragen.
2. Analog und Digital ergänzen sich
Maßnahmen für digitales und analoges betriebliches Gesundheitsmanagement verbessern und ergänzen sich bei gewissenhafter Handhabung gegenseitig. So können alle Vorteile aus der jeweiligen Methode voll ausgeschöpft und bei richtiger Handhabung sogar die Schwächen umgangen werden.
3. Individualisierte Anpassung
Woran es bei analogen Mitteln mangelt? Individuelle Bedürfnisse können oft nicht genau erfasst werden. Daher werden oftmals eher allgemeine Lösungen vorgestellt, die manchmal Sinn und Zweck des Vorhabens verfehlen, was sich wiederum in mangelnder Nachfrage der Leistungen äußert. So werden Förderungen verschwendet und Verbesserungspotentiale nicht genutzt.
An diesem Punkt bieten Apps die Lösung! Sie kombinieren allgemeine Angebote mit den auf ganz persönliche Interessen abgestimmten Aktivitäten und Leistungen: Wer beispielsweise an Gewicht verlieren, mehr Sport treiben oder mehr trinken möchte, kann die App entsprechend instruieren.
4. Erweiterungen
Die Flexibilität digitaler BGM-Methoden erlaubt es, auch mit einem schnell wachsenden Team mitzuhalten. Der Aufwand bleibt gleich: Die erstellten Inhalte gehen nur an mehr Benutzer - ob das nun 10 oder 100 sind, macht keinen Unterschied.
5. Umfangreiche Statistiken
Hierbei werden lediglich Nutzungsstatistiken analysiert, nicht etwa die persönlichen Daten der Nutzer - das ist aufgrund des Datenschutzgesetzes in Deutschland auch gar nicht erlaubt. Die Statistiken geben Einblick darüber, welche Inhalte, wie oft und zu welchem Zeitpunkt genutzt werden. Dies ermöglicht ein Urteil über den positiven Effekt von Beiträgen und Funktionen.
6. Wirtschaftlich
Da die Apps zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar sind, werden nicht nur viele Wege gespart. Auch Lücken in der Zeitplanung können effizient genutzt werden. Zudem muss ein Programm nur einmal aufgenommen werden, ist anschließend jedoch beliebig oft abspielbar - auch an mehreren Standorten gleichzeitig. Das verbessert die Kommunikation und damit die Zusammenarbeit merklich.
7. Employer Branding
Wenn es der Belegschaft gut geht und die Angestellten sichtbar gern in einem Betrieb arbeiten, wirkt sich das selbstverständlich auf den Ruf aus. Wer sich als moderner und bevorzugter Arbeitgeber etablieren kann, wird sich im Wettbewerb um die besten Kräfte am Arbeitsmarkt behaupten.
8. Dauerhafte Nutzung
Bestehende Inhalte können auch nach langer Zeit erneut aufgerufen oder überarbeitet werden. So wird wertvolle Zeit eingespart, in der Inhalte völlig neu generiert werden müssten.
Fazit
Der Einsatz eines digitalen Betriebsmanagement-Systems bietet zahlreiche Vorteile, birgt aber auch Herausforderungen, die ebenfalls abgewägt werden sollten. Richtig und sinnvoll etabliert, können solche Maßnahmen umfassend zu einer gesunden Arbeitskultur beitragen und die Vitalität der Mitarbeiter steigern.